#GLORE50 MONTHLY – März 2024 Unsere News zu den Wachstumstreibern im globalen Online-Handel

DIE #GLORE50 PERFORMANCE

Nach einem Plus von einem Prozent im Februar mit einem Schlusskurs von 111,09 Euro ging es im März etwas mehr bergauf: Die GLORE50 beendeten den Monat mit 114,16 Euro und damit drei Prozent höher als im Februar. Sie liegen damit nur noch knapp unter den 114,43 Euro vom Jahreswechsel. Im gesamten Quartal waren die Kursausschläge minimal, wie die folgende Grafik zeigt. Etwas mehr Bewegung gab es, wenn man die letzten sechs Monate betrachtet: In dieser ersten Hälfte des aktuellen Fonds-Jahrs ging es um 12 Prozent nach oben – von 101,79 Euro auf besagte 114,16 Euro.

GLOBAL ONLINE RETAIL – EUR ACC WKN A14N9A | ISIN: DE000A14N9A9
Global Online Retail Diagramm Chart März 2024

Gewinner & Verlierer im vergangenen Halbjahr

Die zehn erfolgreichsten Fondsmitglieder in den vergangenen sechs Monaten waren:

  • DocMorris (+80%)
  • DoorDash (+79%)
  • Claranova (+77%)
  • The RealReal (+71%)
  • Revolve (+56%)
  • Boozt (+55%)
  • Redcare (+53%)
  • Kogan (+50%)
  • Shopify (+48%)
  • Amazon (+43%)

Die große Enttäuschung war zuletzt HelloFresh (-77%). Siehe HelloFresh braucht nun doch länger für die 10 Mrd. Euro. Unter den Verlierern außerdem Rent the Runway (-48%), Cdiscount/Cnova (-42%), Mercari (-40%) und Auto1 (-29%).

Alle Gewinner und Verlierer zeigt diese Grafik:

Grafik GLORE Entwicklung 2023/2024

NEWS von Unternehmen aus den GLORE50

  • Nach den 49% vom Vorjahr will Redcare (ehem. Shop Apotheke) auch dieses Jahr nochmal um bis zu 40% wachsen und die Umsatzmarke von 2 Mrd. Euro klar überspringen. Nicht zuletzt durch den erwarteten Boost durch das eRezept rechnet Redcare für 2024 mit bis zu 2,5 Mrd. Euro. Damit ist Redcare die Nr. 1 bei den Mega-Apotheken, während die frühere Nr. 1 DocMorris für 2024 nicht einmal mehr mit der Hälfte des Umsatzes von Redcare rechnet. Wie haben sich die Zeiten doch geändert. Denn während sich DocMorris letztes Jahr in der Schweiz von Zur Rose getrennt hat, hat Redcare dort zugekauft. Einen Vergleich beider Umsatzentwicklungen gibt’s hier.
  • Während Zalando im Consumer-Segment nicht mehr führend, sondern nur noch „Best-in-Class“ sein will, liegen die Zalando-Ambitionen jetzt vor allem im B2B-Geschäft, das 2023 auf Umsätze von 900 Mio. Euro (bzw. knapp 9% vom Gesamtumsatz) gekommen ist. Wo Zalando wiederum im Vergleich zu H&M und Zara steht, zeigen wir hier. Und das Marktplatzgeschäft von Zalando beleuchten wir hier.
  • HelloFresh konnte 2023 währungsbereinigt knapp 3% zulegen auf 7,6 Mrd. Euro Umsatz und rechnet für 2024 mit einem ähnlich leichten Plus. Die für 2025 erwarteten 10 Milliarden Euro sind somit hinfällig, da das prognostizierte Wachstum zu langsam ist. Trotz allem macht HelloFresh heute mehr als viermal so viel Umsatz wie 2019 (vor Corona).
  • Pinduoduo gewinnt mit seiner Tochter Temu weiter an Marktanteil in Europa und den USA. Und löst immer noch Fragezeichen aus, wie die Produkte bitteschön so billig sein können. Eine Erklärung liefert ein spannendes Video.
  • Der US-Tierbedarfhändler Chewy hat Zooplus an der Börse abgelöst und ist, nachdem es 2022 erstmals die 10-Milliarden-Marke geknackt hat, 2023 auf 11,2 Mrd. Dollar (+10%) gewachsen. Dabei steht für Chewy zunehmend das Thema Gesundheit im Fokus.

Weitere Branchennews

  • Wohl schon zum Weihnachtsgeschäft will TikTok Shopauch in Deutschland loslegen und sucht dafür jetzt die ersten Leute, allen voran einen Country Manager für TikTok Commerce in München. Auch in Paris, Mailand und Madrid sucht TikTok Shop passendes Personal, um die wichtigsten europäischen Märkte zu erobern. Wir glauben, dass TikTok Shop das nächste große Ding im E-Commerce wird und nennen dafür zehn Gründe, u.a. dass es ein Marktplatz ist, der in einen Live-/Entertainment-Feed integriert ist. Unterdessen hat die TikTok-Schwester Douyin in China eine separate Shopping-App gestartet.
  • Shein ist jetzt vor Zara, H&M, Uniqlo & Co. die klare Nr. 1 im Modemarkt. Wie die Financial Times berichtet, soll Shein das GMV 2023 von 29 Mrd. Dollar auf 45 Mrd. Dollar gesteigert und den Gewinn verdoppelt haben. Einen Vergleich mit anderen Playern bieten wir auf Exciting Commerce.
  • Das war eine misslungene Premiere für die Parfümeriekette Douglasan der Frankfurter Börse: Zunächst war der Ausgabepreis pro Aktie mit 26 Euro am unteren Ende der bis 30 Euro reichenden Preisspanne festgelegt worden. Und dann lag auch noch der erste Börsenkurs mit 25,50 Euro unter dem Ausgabepreis. Offenbar konnte die Story zum erneuten Börsengang des Kosmetikunternehmens die Investoren nicht überzeugen. Bei uns lesen Sie mehr zum Stand des Marktplatzgeschäftes von Douglas sowie über die Rollen von Parfumdreams und Niche Beauty.
  • Eine Plattformstrategie ist eine vielversprechende Idee, wenn sie nicht auf Kosten des Handelsgeschäfts geht. Doch da beide Bereiche um dieselben Kunden und denselben Platz auf der Website bzw. in der App konkurrieren, sind ständige Reibereien zwischen Marktplatz- und Handelsgeschäft vorprogrammiert. Bei Otto ist das Thema jetzt so eskaliert, dass es zu personellen Konsequenzen geführt hat.
  • Steht Galaxus Deutschland vor dem Aus? Im Rahmen ihrer Bilanzpressekonferenz hat die Schweizer Muttergesellschaft Migros angedeutet, dass das Geschäftsfeld zur Disposition steht. Der Migros-Führung bereitet die Expansion der Online-Tochter Digitec Galaxus in Deutschland wegen der hohen Verluste derzeit keine Freude. Wie es damit weitergeht, werde derzeit rege diskutiert, sagte Migros-Chef Mario Irminger bei der Pressekonferenz.
  • Bergfreunde, das mittlerweile zu Decathlon gehört, konnte im vergangenen Jahr um 12 Prozent auf einen Jahresumsatz von 272 Millionen Euro wachsen. Um die Wachstumsdynamik weiter aufrecht zu erhalten, setzt Bergfreunde auf Expansionskurs: „Wir wollen im europäischen Ausland weiterwachsen und in neuen Fokusmärkten Kunden hinzugewinnen“, sagt Geschäftsführer Ronny Höhn.
  • Das italienische Sportfachhandelsunternehmen Cisalfa übernimmt das insolvente Unternehmen SportScheck. Die neuen Eigentümer übernehmen den Geschäftsbetrieb, behalten die Marke und den Münchner Standort als Hauptquartier. Die Genehmigung der Kartellbehörden vorausgesetzt, soll die Übernahme bis Juni abgeschlossen sein. SportScheck betreibt 34 Filialen in Deutschland, Cisalfa mehr als 150 Filialen in Italien und 50 in Deutschland mit dem Tochterunternehmen Sport Voswinkel.
  • Der Schuhhändler Deichmann hat im abgelaufenen Geschäftsjahr in 34 Ländern einen Bruttoumsatz von 8,7 Milliarden Euro (netto 7,4 Milliarden Euro) erzielt. Das währungsbereinigte Umsatzplus liegt damit bei etwas mehr als sieben Prozent. Der Sneaker- und Streetwear-Retailer Snipes, wichtigste Tochter von Deichmann, steuerte 1,8 Milliarden Euro zum Umsatz bei.
  • Die auf Apple-Produkte spezialisierte Kette Gravis wird schließen. Das Mutterunternehmen Freenet hatte den Apple-Händler im Jahr 2013 übernommen. Trotz verschiedener Neupositionierungen und neuer Serviceangebote schreibt der Fachhändler rote Zahlen. Begründet wird dies u. a. mit den Nachwirkungen der Coronakrise sowie restriktiven Konditionen von Apple. Auch die Suche nach einem Käufer blieb erfolglos.
  • Mit den „Volksprodukten“ hat die BILD immer mal wieder ihre Marktmacht genutzt, um Produkte im Rahmen von Partnerschaften an die Leserschaft zu bringen. Jetzt geht der Verlag einen Schritt weiter und hat einen Online-Marktplatz eröffnet, der Handelsunternehmen offensteht. Zum Start sollen bereits 50 Händler mit 30.000 Produkten dabei sein. BILD erhält für die Verkäufe eine Provision.
  • Bei de übernimmt zum 1. Mai die Köhler Group das Ruder, die Fahrrad.de-Gründer René Köhler nach dem Verkauf von Fahrrad.de gegründet hatte. Unter Signa Sports United waren Fahrrad.de und Wiggle erst an die Börseund dann pleite gegangen.
  • Emma Sleep blieb 2023 unter den eigenen Erwartungen (sprich: unter der Umsatzmilliarde), konnte sich aber trotz operativer Probleme auf 962 Mio. Euro (+10%) steigern.
  • Picnic hat den Jahresabschluss für 2022 veröffentlicht und damit auch Zahlen für 2023 und 2024. Demnach will Picnic dieses Jahr in Deutschland von 375 Mio. Euro auf 700 Mio. Euro (+87%) wachsen.
  • Die Rohlik Group mit Knuspr, Gurkerl & Co. ist 2023 auf 17,8 Mrd. CZK bzw. 700 Mio. Euro Umsatz (+25%) gewachsen und peilt für das laufende Geschäftsjahr, das im April endet, weiter die Umsatzmilliarde an. Als nächstes steht der Start von Knuspr in Berlin an, bei dem es sich faktisch um eine Umfirmierung des übernommenen Rivalen Bringmeister handelt.

    Hörtipps

    Weshalb der ganze Wachstumsstress, wenn man es sich doch auch einfacher machen kann? Vor allem im Endkundengeschäft will es Zalando künftig gemächlicher angehen und den Fokus stattdessen mehr auf ZEOS (Zalando E-Commerce Operating System) und das B2B-Geschäft legen. In den Exchanges #347 blicken Jochen Krisch und Marcel Weiß auf das jüngste Strategieupdate und fragen sich (ein letztes Mal), wie weit Zalando mit dem gesunkenen Ambitionslevel kommt. Hier anhören!

    Regelmäßige Updates zu den GLORE50

    Wenn Sie die Entwicklungen zu den GLORE50 nicht nur monatlich verfolgen möchten, sondern häufiger: Tägliche Updates und Anmerkungen gibt es auf Instagram bei den GLORE Days sowie regelmäßig bei Exciting Commerce.

    Mit herzlichen Grüßen

    Jochen Krisch & Sven Rittau
    Redaktionelle Mitarbeit: Florian Treiß

    Über die #GLORE50

    Die GLORE50 basieren auf dem Global Online Retail Fonds, der am 1. Oktober 2015 auf unsere Initiative hin als bewusst breit gestreuter Branchenfonds für den globalen Online-Handel an den Start gegangen ist. Wir stehen ihm seitdem beratend zur Seite mit Analysen und Einschätzungen, was die Zusammensetzung sowie die Auswahl und Gewichtung relevanter Unternehmen angeht.

    Hinweis zum Global Online Retail Fonds

    Wir haben den GLORE50 Index, kurz für Global Online Retail Fonds, 2015 mit Unterstützung der E-Commerce-Branche als offenen Branchenfonds für alle initiiert, so dass jeder am Wachstum der Branche partizipieren kann. Unser Fonds-Modell „Von Experten für Experten für Alle“ arbeitet so kostenschonend wie möglich und verzichtet bewusst auf Ausgabeaufschläge, sodass ein An- und Verkauf jederzeit problemlos möglich ist. Gestartet mit 2,5 Millionen Euro, beträgt das Fondsvermögen aktuell 18,7 Millionen Euro (Stand: 28. Februar 2024).

    Wie investiere ich in den Global Online Retail Fonds?

    Der Global Online Retail Fonds hat die Wertpapierkennnummer A14N91, die Sie zunächst über den Broker bzw. die Bank Ihrer Wahl suchen müssen. Anschließend wählen Sie die gewünschte Anlagesumme aus und geben den Kauf frei. Bei ausgewählten Banken und Brokern können Sie auch einen monatlichen Sparplan auf den Global Online Retail Fonds einrichten.

    DISCLAIMER: Die Einordnungen im GLORE50 Monthly haben lediglich Informationscharakter und sind nicht als Anlageempfehlungen zu verstehen. Wer sich an der Börse engagiert, sollte sich neben den Chancen stets auch der Risiken bewusst sein.