#GLORE50 MONTHLY – Februar 2024
Unsere News zu den Wachstumstreibern im globalen Online-Handel

DIE #GLORE50 PERFORMANCE

Nach dem Schlusskurs von 110,06 Euro im Januar haben unsere GLORE50 den Februar mit 111,09 Euro abgeschlossen, ein Plus von einem Prozent. Ein Monat also mit wenig Bewegung, aber immerhin einem leicht positiven Abschluss. Damit haben die GLORE50 im Vergleich zum Tief der letzten 12 Monate, nämlich 93,01 Euro Ende Oktober, einen guten Puffer aufgebaut. Zugleich ist das Potenzial nach oben riesig, da die Kurs-Umsatz-Verhältnisse der meisten in den GLORE50 enthaltenen Titel sehr niedrig liegen, sprich: Die Aktienkurse sind im Keller und stehen in keinem marktüblichen Verhältnis zu den Umsätzen der jeweiligen Firmen.

GLOBAL ONLINE RETAIL – EUR ACC WKN A14N9A | ISIN: DE000A14N9A9
Global Online Retail Diagramm Chart Februar 2024

Gewinner & Verlierer im Februar

Hier die Top 5:

  • Revolve (+43%)
  • Kogan (+37%)
  • Redcare/Shop Apotheke (+35%)
  • Coupang (+27%)
  • Shopee/Sea Group (+22%)

Die stärksten Verlierer waren:

  • Rent the Runway (-36%)
  • Mercari (-17%)
  • RealReal (-16%)
  • Bike24 (-16%)
  • ThredUp (-13%)

 

NEWS von Unternehmen aus den GLORE50

  • Etsy ist beim GMV im vergangenen Jahr nicht vorangekommen, dieses ging um ein Prozent auf 13,2 Mrd. Dollar zurück. Deutlich besser haben sich aber der Umsatz und der operative Gewinn entwickelt. Vor allem bei den „Habitual Buyers“, die sechsmal im Jahr für insgesamt 200 Dollar und mehr bestellen, ist Etsy vorangekommen. Künftig will Etsy verstärkt als Geschenkeplattform wachsen.
  • JD streckt jetzt seine Fühler nicht nur nach Media Saturn, sondern auch nach Currys (ehemals Dixons Carphone) in England aus. JD ist in China als Elektronikversender gestartet und macht dort immer noch einen Gutteil seines Umsatzes damit. Nun scheint JD also auch ernsthaft in Europa Fuß fassen zu wollen.
  • Während sich Alibaba in China zunehmend schwerer tut, meldet es für 2023 einen Boom im internationalen Geschäft und hier vor allem bei AliExpress, das um 60 Prozent gewachsen ist. Wie Alibaba auf die großen Umbrüche im E-Commerce reagiert, lesen Sie hier.
  • Boozt konnte von Skandinavien aus gegen den Negativtrend der Branche um 15 Prozent wachsen.  Mit Umsätzen von 7,8 Mrd. SEK (ca. 690 Mio. Euro) liegt der Modeversender jetzt um starke 125% über dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Dieses Jahr will Boozt weiter wachsen auf ca. 750 Mio. Euro.
  • Zalando steigt bei Saleor ein, einem Headless Commerce System, das zunächst von Cherry Ventures finanziert wurde. Von Zalando und anderen hat Saleor jetzt nochmal 8 Mio. Dollar bekommen. Zalando sieht das Investment im Kontext seiner ZEOS-Ambitionen. Aktuell bietet ZEOS vor allem Fulfillmentlösungen, steht aber letztlich für „Zalando E-Commerce Operating System“ und will Marken ganzheitliche Lösungen im E-Commerce bieten.
  • Amazon hat Details zu seinen Umsätzen von insgesamt 575 Milliarden Dollar veröffentlicht. So lagen die Werbeeinnahmen (aka Retail Media) mit 46,9 Mrd. Dollar erstmals über den eigenen Werbeausgaben, die bei 44,4 Mrd. Dollar lagen. Das Deutschlandgeschäft konnte um 10 Prozent auf 34,8 Milliarden Euro zulegen. Eine Aufschlüsselung auf die Segmente veröffentlich Amazon für die einzelnen Länder nicht. Es ist aber davon auszugehen, dass auch hierzulande nicht das Handelsgeschäft, sondern das Werbe- und das Marktplatzgeschäft die Treiber waren.

Weitere Branchennews

    • Die Otto-Gruppe rechnet nach dem Aus von Mytoys und Mirapodo im E-Commerce mit Umsätzen von 10,8 Mrd. Euro (-11%), in Deutschland mit 6,6 Mrd. Euro (-12%). Zur Ergebnisverbesserung will die Otto-Gruppe eine weitere Hermes-Tochter mit 100 Mio. Euro Umsatz abstoßen. Zur Disposition steht offenbar auch Evri (ehem. Hermes UK), wo Otto noch mit 25% beteiligt ist.
    • Der niederländische Elektronikhändler Coolblue freut sich über Rekordumsätze von 2,4 Mrd. Euro (+2%) und wächst in Deutschland auf 188 Mio. Euro (+8%). Für Deutschland plant das Unternehmen mit zwei neuen Regionaldepots, wobei das erste nun im Großraum Frankfurt eröffnet wurde. 
    • Die deutsche Secondhand-Plattform Rebuy hat im Jahr 2023 einen Rekordumsatz erzielt. Das Berliner Unternehmen erwirtschaftete über 210 Millionen Euro, was einem Anstieg von mehr als fünf Prozent gegenüber 2022 entspricht. Rebuy ist nach eigenen Angaben das fünfte Jahr in Folge profitabel und verzichtet derzeit auch auf neue Finanzierungsrunden. Besonders gut läuft dabei das Geschäft mit generalüberholten Smartphones.
    • Nach der Insolvenz im vergangenen Sommer führt die Secondhand-Plattform Mädchenflohmarkt ein neues Partnerprogramm ein. Das Unternehmen bietet nach eigenen Angaben Zugang zu über 2 Millionen registrierten Nutzer:innen, die gezielt nach Secondhand-Artikeln suchen. Zu den Startpartnern gehören Plattformen wie Vite EnVogue und Stuffle
    • Nach E-Commerce-Umsätzen von 82 Mrd. Dollar im Vorjahr sieht sich jetzt auch Walmart erstmals im Club der 100-Milliarden-Player. Dabei stammen 62,5 Mrd. Dollar (+17%) von Walmart (US), 9,8 Mrd. Dollar (+17%) von Sam’s Club und 29,2 Mrd. Dollar (+44%) aus dem internationalen Geschäft. Vor allem in den USA setzt Walmart im E-Commerce dabei stark auf Selbstabholer und die Ladengeschäfte.
    • Ebay hat beim Handelsvolumen inzwischen auch Walmart klar vorbeiziehen lassen. Mit einem GMV von 73 Mrd. Dollar liegt Ebay 2023 deutlich unter den 100 Mrd. Dollar von Walmart und leicht unter Vorjahr auf dem Niveau von 2012/13. Die Zahl der aktiven Kund:innen ist um weitere 2 Millionen gesunken auf 132 Millionen. Ebay dürfte der Aufstieg von Shein und Temu noch um einiges mehr zu schaffen machen als Amazon.
    • Thrasio, einer der führenden Aufkäufer von Amazon-Händlern, hat die bereits erwartete Insolvenz angemeldet. Letztlich haben Thrasio zu hohe Bewertungen in einem überhitzten Wettbewerb und die ausbleibenden Umsätze bzw. Lieferprobleme nach Corona das Genick gebrochen. Viele der übernommenen Anbieter entwickelten sich so zu Problemfällen.
    • TikTok (Douyin) und Kwai (Kuaishou) mischen den E-Commerce-Markt in China auf. Die Modelle unterscheiden sich grundsätzlich von dem, was Temu (Pinduoduo) und Shein machen, und verdienen deshalb besondere Aufmerksamkeit. Mehr dazu auf Exciting Commerce.
    • Zu den angehobenen Potentialen im E-Commerce zählt das Thema Geschenke. Throne könnte das Thema nun knacken. Es positioniert sich als „Wishlist for Creators“ und ermöglicht Fans für ihre Lieblings-Creators Geschenke zu kaufen, die sie auf einer Wunschliste hinterlegt haben. Ein Modell mit Milliardenpotenzial beim GMV.

    Hörtipps

    Jochen Krisch und Marcel Weiß sprechen in den Exchanges #345 über die chinesischen Onlinehandelsriesen von JD über Alibaba bis TikTok Shop, die, angestachelt vom Erfolg von Shein und Temu und den Problemen im Heimatmarkt, jetzt die internationalen Märkte in ihren Fokus rücken. Mit welchen Strategien und E-Commerce-Ansätzen versuchen sie, auch international Fuß zu fassen? Hier anhören!

    In den Exchanges #344 schauen Jochen Krisch und Marcel Weiß auf die Bilanz von Amazon im „Jahr des Sparens“ und diskutieren, wo der Handelskonzern Anfang 2024 steht. Wo ist Amazon stark, wo schwach? Und welchen Herausforderungen sieht sich Amazon gerade gegenüber im wachsenden Wettbewerb mit Temu & Co. und im Kampf mit den Regulierungsbehörden? Hier anhören!

    Regelmäßige Updates zu den GLORE50

    Wenn Sie die Entwicklungen zu den GLORE50 nicht nur monatlich verfolgen möchten, sondern häufiger: Tägliche Updates und Anmerkungen gibt es auf Instagram bei den GLORE Days sowie regelmäßig bei Exciting Commerce.

    Mit herzlichen Grüßen

    Jochen Krisch & Sven Rittau
    Redaktionelle Mitarbeit: Florian Treiß

    Über die #GLORE50

    Die GLORE50 basieren auf dem Global Online Retail Fonds, der am 1. Oktober 2015 auf unsere Initiative hin als bewusst breit gestreuter Branchenfonds für den globalen Online-Handel an den Start gegangen ist. Wir stehen ihm seitdem beratend zur Seite mit Analysen und Einschätzungen, was die Zusammensetzung sowie die Auswahl und Gewichtung relevanter Unternehmen angeht.

    Hinweis zum Global Online Retail Fonds

    Wir haben den GLORE50 Index, kurz für Global Online Retail Fonds, 2015 mit Unterstützung der E-Commerce-Branche als offenen Branchenfonds für alle initiiert, so dass jeder am Wachstum der Branche partizipieren kann. Unser Fonds-Modell „Von Experten für Experten für Alle“ arbeitet so kostenschonend wie möglich und verzichtet bewusst auf Ausgabeaufschläge, sodass ein An- und Verkauf jederzeit problemlos möglich ist. Gestartet mit 2,5 Millionen Euro, beträgt das Fondsvermögen aktuell 18,7 Millionen Euro (Stand: 28. Februar 2024).

    Wie investiere ich in den Global Online Retail Fonds?

    Der Global Online Retail Fonds hat die Wertpapierkennnummer A14N91, die Sie zunächst über den Broker bzw. die Bank Ihrer Wahl suchen müssen. Anschließend wählen Sie die gewünschte Anlagesumme aus und geben den Kauf frei. Bei ausgewählten Banken und Brokern können Sie auch einen monatlichen Sparplan auf den Global Online Retail Fonds einrichten.

    DISCLAIMER: Die Einordnungen im GLORE50 Monthly haben lediglich Informationscharakter und sind nicht als Anlageempfehlungen zu verstehen. Wer sich an der Börse engagiert, sollte sich neben den Chancen stets auch der Risiken bewusst sein.